Wohnmobil mieten: Tipps für einen unvergesslichen Urlaub

Reiseroute berücksichtigen

Die Länge der Strecke oder die Art der Straßen haben Einfluss darauf, welches Modell und welche Größe des Wohnmobils am besten geeignet sind. Ein größeres Fahrzeug bietet zwar mehr Komfort und Platz, kann jedoch auf engen oder kurvigen Straßen eine Herausforderung darstellen. Auch passt nicht jedes Modell durch schmale Tunnel. Zudem können für längere Wohnmobile auf Fähren höhere Überfahrtkosten fällig sein.

Kosten: Tagessatz oder Kilometerpauschale?

Wer weite Strecken zurücklegen möchte, für den kann sich ein Mietangebot mit einem höheren Tagessatz ohne Kilometerbegrenzung lohnen. Der Grund: Zusätzlich gefahrene Kilometer werden bei der Rückgabe extra berechnet – je nach Plattform können das bis zu 40 Cent und mehr pro Kilometer sein.  

Bei kürzeren Strecken kann ein Angebot mit einer kilometerbasierten Abrechnung günstiger sein. Kalkulieren Sie also die zu erwartenden Kilometer Ihrer Reise und vergleichen Sie diese mit den angebotenen Freikilometern.

Machen Sie sich von Beginn an ein klares Bild von den gesamten Mietkosten.

Die Basis-Mietkosten variieren je nach Modell, Größe und der Mietdauer. Doch zu diesen Grundkosten können weitere Gebühren hinzukommen, wie z. B. Versicherungen, Selbstbeteiligungen oder Kosten für die Endreinigung. Auch zusätzliche Ausrüstungen wie Fahrradträger oder Navigationssysteme sowie Servicegebühren für Gasflaschen oder Toilettenchemikalien können je nach Anbietenden extra kosten.

Vergleichen Sie Angebote verschiedener Plattformen und achten Sie auf mögliche Rabatte für Frühbuchende oder für längere Mietzeiträume. Eine transparente Aufschlüsselung der Mietkosten hilft Ihnen, das beste Preis-Leistungs-Verhältnis zu finden und sorgt für eine sorgenfreie und gut kalkulierte Reiseplanung.

Wer früh bucht, sollte zudem über eine Reiserücktrittskosten-Versicherung nachdenken. Einige Versicherungen bieten Reiseschutzpakete für den Urlaub mit dem Wohnmobil an. Darin enthalten sind z. B. eine Selbstbeteiligungs-Reduzierung, Reiserücktrittsversicherung sowie eine Übernahme von Ausstattungsschäden.

Wohnmobil gewerblich oder privat mieten?

Die Anmietung bei einem professionellen Anbietenden bietet Sicherheit und Zuverlässigkeit. Diese verfügen in der Regel über eine breite Auswahl an Fahrzeugen, die regelmäßig gewartet sowie vollkasko- und haftpflichtversichert sind. Zudem bieten gewerbliche Plattformen eine sog. Bereitstellungsgarantie: Falls das gebuchte Wohnmobil z. B. wegen eines technischen Defekts ausfällt, ist schnell für Ersatz gesorgt. Zusätzlich erhalten Sie in der Regel einen umfassenden Service und Unterstützung bei Fragen oder Problemen auch während der Reise.

Plattformen, die private Vermietungen anbieten, ermöglichen einen direkten Kontakt zum Besitzenden und bieten individuelle Absprachen. Allerdings ist hier darauf zu achten, dass das Wohnmobil als Selbstfahrervermietfahrzeug zugelassen ist – falls nicht, sind sämtliche Versicherungen ungültig. Im Gegensatz zu professionellen Plattformen, die in der Regel standardisierte Verträge verwenden, können private Anbietende Verträge anbieten, die wichtige Bedingungen nicht klar definieren. Achten Sie darauf, dass eindeutig geklärt ist, wer z. B. bei Schäden haftet oder wie bei einer Panne vorzugehen ist.

Wohnmobil mieten für Anfänger: Mietvertrag prüfen

Einer der wichtigsten Tipps beim Wohnmobil mieten: Lesen Sie den Mietvertrag sorgfältig durch und achten Sie auf Details wie Versicherungsschutz, Selbstbeteiligung bei Schäden und Kilometerbegrenzung. Klären Sie alle offenen Fragen vor der Unterschrift, um Missverständnisse zu vermeiden.

Besonders folgende Punkte sollten im Mietvertrag geprüft werden:

• Welche Reparaturen darf ich unterwegs ohne Rücksprache durchführen lassen?
• Wird im Worst Case ein Ersatzfahrzeug gestellt?
• Wer bezahlt im schlimmsten Fall die notwendige Rückführung des Wohnmobils?
• Fallen bei der Rückgabe zusätzliche Reinigungskosten an?
• Ist eine grüne Versicherungskarte vorhanden und ist diese außerhalb von Europa gültig?
• Wie hoch ist die Selbstbeteiligung?
• Wie hoch ist die Kaution und welche Bedingungen gelten bei der Zurückerstattung? 
• Gibt es eine Bereitstellungsgarantie?

Wohnmobil mieten Tipp

Der Mietvertrag muss auf der Reise stetig mitgeführt werden, da dieser die Nutzung des gemieteten Wohnmobils legitimiert.

Zeit für die Übergabe einplanen

Bei der Übergabe sollten Sie das Wohnmobil gemeinsam mit dem Vermietenden genau inspizieren und sich mit dem Fahrzeug in Ruhe vertraut machen. Lassen Sie sich in alle Funktionen des Wohnmobils einweisen, z. B. wie der Frischwassertank befüllt wird, wie Wasser- und Gasanlage funktionieren oder wie Motoröl und Kühlwasser kontrolliert werden.

Prüfen Sie auch, ob alle Wasser- und Abwasserleitungen funktionstüchtig sind und das Inventar vollständig ist. Dokumentieren Sie bestehende Schäden im Übergabeprotokoll, damit diese bei der Rückgabe nicht auf Sie zurückgeführt werden. Machen Sie Fotos von allen Seiten des Fahrzeugs – vergessen Sie dabei auch nicht, das Dach zu prüfen.

Folgende Fragen sollten z. B. bei der Übergabe beantwortet werden:

• Wie entsorge ich Abwasser und Fäkaltank?
• Wie wechsle ich die Gasflasche?
• Wo finde ich die Kontrollinstrumente und was zeigen sie mir an?
• Wo finde ich die elektrischen Sicherungen?
• Wie kontrolliere ich das Scheibenwischwasser?
• Wo finde ich den Verbandskasten?
• Wo finde ich Reserverad, Wagenheber und Werkzeugtasche?
• Ist für mich die Bedienung im Führerhaus klar?

Wohnmobil mieten: Tipps zur Fahrzeugführung

Ein Wohnmobil zu fahren, fühlt sich deutlich anders an als einen PKW zu fahren. Aufgrund der größeren Abmessungen und des höheren Gewichts sind insbesondere beim Beschleunigen, Bremsen und in Kurven erhöhte Aufmerksamkeit und Vorsicht geboten. Beginnen Sie vor der Reise damit, erst einmal ein Gefühl für das Wohnmobil zu bekommen. Machen Sie sich mit den Abmessungen vertraut und üben Sie, wie Sie sicher ein- und ausparken können.

Beachten Sie auch, dass das Wohnmobil aufgrund der Höhe anfälliger für Seitenwind ist. Beim Überqueren von Brücken oder der Fahrt durch enge Passagen ist es wichtig, die Breite und Höhe des Fahrzeugs genau zu kennen, um Beschädigungen zu vermeiden. Vergessen Sie nicht, die längeren Bremswege eines voll beladenen Wohnmobils einzukalkulieren.

Nehmen Sie sich vor Ihrer ersten großen Tour Zeit, um sich mit den Besonderheiten der Fahrzeugführung eines Wohnmobils vertraut zu machen. Anschließend steht Ihrer Reise nichts mehr im Wege.

Unser Fazit

Es gibt viele Gründe, mit einem Wohnmobil zu vereisen  – es öffnet die Tür zu einer einzigartigen Reiseerfahrung, bei der Sie die Freiheit haben, die Welt auf Ihre eigene Weise zu entdecken. Mit der richtigen Vorbereitung und Beachtung unserer Tipps steht diesem unvergesslichen Erlebnis nichts im Wege.

Für Einsteiger oder diejenigen, die verschiedene Modelle ausprobieren möchten, ist das Wohnmobil mieten eine ideale Option. Die Entscheidung, ob Sie ein Wohnmobil kaufen oder mieten  sollten, hängt letztlich von Ihren individuellen Reisegewohnheiten und Vorlieben ab: Wenn Sie nach mehreren Urlauben feststellen, dass das mobile Reisen tief in Ihrem Herzen verankert ist und Sie regelmäßig auf diese Weise die Welt entdecken möchten, dann könnte der Kauf eines eigenen Wohnmobils der nächste Schritt sein.